Was kannst Du tun?

Iss möglichst wenig Garnelen!

Die Garnelen- bzw. Aquakulturindustrie hat in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich zum Verlust der Mangrovenwälder beigetragen. Großflächige Rodungen gingen in Südostasien sowie Lateinamerika insbesondere für das Anlegen von Fisch- und Garnelenteichen voraus. In vielen Regionen kam es zu Großinvestitionen, wobei die lokale Bevölkerung kaum davon profitiert. Sie werden angestellt als billige Arbeitskräfte, verantwortlich für Schutz und Instandhaltung der Teiche. Weiterhin ist die intensive Aquakultur nur für einen geringen Zeitraum ertragreich, mit jedoch weitreichenden Konsequenzen für die genutzten Standorte. Am Boden der Anlagen setzen sich Fäkalien, Chemikalien und Medikamente ab, welche langfristig die Böden und Gewässer verschmutzen. Sobald die Teiche nicht mehr ertragreich sind, werden sie von den Unternehmen aufgegeben und die lokale Bevölkerung schutzlos mit zerstörten Ökosystemen zurückgelassen.

Nice to know:

Pro Kilogramm produzierter Garnelen – welche aus früheren Mangrovengebieten stammen – werden durchschnittlich 1.603 kg CO2e emittiert (Kauffman et al. 2017). Diese Zahl bezieht sich auf Teiche mit einem geringen Ertrag, wohingegen intensiv bewirtschaftete Teiche weitaus höhere Emissionen aufweisen.

Das Center for International Forestry Research (CIFOR) hat zu diesem Thema eine Podcast-Folge herausgebracht:

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Vermeide Palmölprodukte!

Der Aufstieg des Palmöls, als weltweit meist verwendetes Pflanzenöl, trägt insbesondere zur Abholzung von Mangrovenwäldern auf Sumatra und Kalimantan (Indonesien) bei. Diese Regionen gelten als größte Palmölproduzenten und kommen für rund 85% des weltweiten Palmöls auf. Auf der Karte von Global Forest Watch sind die Überschneidungen der Flächen von Mangrovenwälder (grün) und aktuellen Palmölplantagen (rot) deutlich zu erkennen.

Die meisten Plantagen werden von größeren Privatunternehmen oder von Kleinbauern betrieben, die das Palmöl dann an diese verkaufen. In der Vergangenheit wurde das Ausmaß der Umwandlung von Mangrovenwäldern in Palmölplantagen möglicherweise geringer eingeschätzt, da der Palmölanbau im Allgemeinen als ländliches Problem angesehen wird und Mangroven sich im Übergangsbereich von Land und Meer befinden (Lee et al., 2014; Abood et al., 2014; Richards & Friess, 2016; Basyuni & Sulistiyono, 2018).

Palmöl in Produkten zu identifizieren ist schwierig, da es sich hinter einer Vielzahl von Bezeichnungen versteckt, aber nicht unmöglich. Nimm Dir die Zeit, informiere Dich und versuche palmölfreie Produkte zu verwenden.

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Sag Nein zu jeglicher Art von Tropenholz!

Aufgrund der besonderen Eigenschaften des Mangrovenholzes findet dieses häufig Anwendung in der Aquaristik, wo es im Aquarium eine möglichst natürliche Umgebung schaffen soll. Auch findet sich Mangrovenholz in Grillkohle aus Übersee wieder oder in der Papierherstellung aufgrund des hohen Fasergehalts.

Sei ein Multiplikator!

Gib Dein Wissen über Mangrovenwälder – ihre lokale und globale Bedeutung sowie Bedrohungen und Kaufentscheidungen – an dein Umfeld weiter. Trage dazu bei, dass Mangrovenwälder mehr Aufmerksamkeit erhalten!

Unterstütze Mangrovenprojekte!

Unterstütze Projekte zum Erhalt von Mangrovenwäldern sowie zur Umweltbildung, um zur Aufklärung beizutragen.