Leben an Land

Mangroven bieten einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen einen Lebensraum (Nagelkercken et al., 2008).

Vögel- und Insektenarten leben in den Baumkronen der Mangrovenwälder. In den Mangroven Australiens finden sich beispielsweise über 200 Vogelarten. Viele Zugvogelarten sind auf die Mangroven und angrenzenden Wattflächen als Überwinterungs- und Rastplätze entlang ihrer Wanderroute angewiesen.

Der schlammige, sauerstoffarme Boden beherbergt unter anderem Mikroben, Schlammspringer, Krebse, Muscheln und Würmer.

Auch Rehe, Wildschweine, Tiger, Affen, Schlangen, Warane und Krokodile leben im Schutze der Mangroven. Viele der dort heimischen Tiere sind bereits vom Aussterben bedroht.

Abholzung und Waldschädigung haben dazu geführt, dass weltweit rund 16% der Mangrovenarten und 40% der Tiere, die in dem Ökosystem leben, als gefährdet und/oder vom Aussterben bedroht gelten. Weltweit ist die Biodiversität der Mangroven im Malaiischen-Archipel am höchsten (Abbildung 1). In dieser Region finden sich zwischen 36 und 46 der 70 bekannten Mangrovenarten. Rund 15% der in dieser Region vorkommenden Arten fallen bereits in gefährdete Kategorien (Polidoro et al., 2010). Der weltweit größte Anteil bedrohter Mangrovenarten findet sich an den atlantischen und pazifischen Küsten Mittelamerikas (Abbildung 2). Vier von zehn Mangrovenarten, die an den Pazifikküsten Costa Ricas, Panamas und Kolumbiens vorkommen, sind in der Roten Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten der Weltnaturschutzunion (IUCN Red List of Threatened Species) aufgeführt.

 

Abbildung 1 Artenreichtum – Verbreitung von heimischen Mangrovenarten. Nicht aufgeführt sind eingeführte Arten: Rhizophora stylosa in Französisch-Polynesien, Bruguiera sexangula, Conocarpus erectus und Rhizophora in Hawaii, Sonneratia apelata in China; Nypa fruticans in Kamerun und Nigeria (Quelle: Polidoro et al., 2010).

 

Abbildung 2 Anteil der bedrohten (vom Aussterben bedroht, stark gefährdet, gefährdet) Mangrovenarten (Quelle: Polidoro et al., 2010).