Leben unter Wasser

Mangrovenwälder gehören zu den produktivsten Ökosystemen der Welt, mit einem auf totem Pflanzenmaterial (Detritus) basierten Nahrungsnetz. Die Laubstreu und das Totholz dienen als Nahrung für marine Organismen, was Mangroven zu einem bedeutenden Teil der Nahrungskette macht. Sie sind außerdem wichtige Brut- und Laichgebiete. Fische nutzen die Mangroven als Brutstätte und Kinderstube – zwischen den Bäumen und dem dichten Wurzelwerk finden sie Nahrung und Schutz. Zwei Mechanismen womit Mangrovenwälder die Fischbestände  maßgeblich stärken. Die Fische halten sich im Rahmen ihrer Entwicklung vorübergehend oder dauerhaft hier auf. Die Abholzung von Mangrovenwäldern führt hingegen dazu, dass die Fisch- und Krebsbestände abnehmen (Hutchison et al., 2011).

Rund 90 % der Meeresorganismen verbringen einen Teil ihres Lebens in diesem Ökosystem und 80 % des weltweiten Fischfangs sind von Mangroven abhängig (Sandilyan & Kathiresan, 2012).

Auch hat der Verlust von Mangrovenwäldern indirekte Auswirkungen auf benachbarte Ökosysteme. So werden Korallenriffe anfälliger für Verschmutzungen. Mangroven halten die von Land in die Flüsse eingetragenen Sedimente zurück und entfernen Nährstoffe wie Schadstoffe aus dem Wasser, welche sonst ungefiltert die sensiblen Korallenriffe erreichen (Burke et al., 2011).

Mangroven tragen zum Erhalt gesunder Ozeane sowie der Meeresressourcen bei. Die fortschreitende Zerstörung hat nicht nur direkte, sondern auch indirekte Auswirkungen auf benachbarte Ökosysteme, wie zum Beispiel auf den Fortbestand von Korallenriffen.

 

Marcelo Johan Ogata (2019) Mangroves – Corals and Critters

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